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Christina Schuster .Lebbiener
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Stand 27. Februar 2015
.Glossar.
.Grundlage und ein paar Grundsätze.
.Kalk.
.Kalium.
(in arbeit)
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auflaufen |
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sprießendes Saatgut, das gerade sichtbar aus der Erde lugt |
dauergrün |
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ständige Bodenbedeckung mit lebenden Pflanzen |
jäten |
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Pflanzen mit der Hand herausziehen |
keimen |
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wenn Samen erwachen und anfangen zu wachsen |
Komposthaufen |
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Methode zur mengenmäßigen Sammlung organischen Düngers z.B. im Gemüsebau |
Mulch |
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dicke Schicht aus geschreddertem oder geschnittenem Pflanzenmaterial |
umgraben |
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die obere Bodenschicht mit einem Spaten wenden |
sich aussamen |
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wenn sich Pflanzen durch reife Samen vermehren |
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Zum Glück sind Wildkräuter von Natur aus robust. Zumindest das was heute noch da ist. Hat es sich doch den jahrzehntelangen Nachstellungen der Gärtner und Landwirte mit Hacke + Spritze erfolgreich widersetzt.
In Bezug auf einen naturnahen Wildkräuteranbau ist es durchaus sinnvoll die gute alte Gartenpraxis zu vergessen. Allein die Vorstellung gerader Reihen von Hirtentäschel oder Vogelmiere läßt mich schaudern.
Vielfalt
kleine
Flächen
dauergrüne Flächen
durchsetzt mit ständig
verrottendem Material
Standort gerecht
kein Umgraben
keinen
Komposthaufen
Da ich auf kleiner
Fläche viel ernte, muß ich auch ständig für jungen und zarten
Nachschub sorgen. Das passiert hauptsächlich während der Ernte
nebenbei.
Um rationell ernten zu können brauche ich grasfreie
Flächen. So jäte ich vereinzelt auftauchende Gräser und andere, an
der Stelle, unerwünschte Pflanzen. Dabei wird jedesmal ein klein
wenig Erde bewegt und neue Samen kommen in die für sie zum Keimen
benötigte Lage. Durch das Betreten der Ernteflächen wird der Boden
hier und da verfestigt. Ein bißchen Regen und die nächste Ernte ist
vorprogrammiert.
Wer lieber gezielt aussäen möchte, schaut in
den Anbaukalender
von Dagmar Tischer
Wichtig ist der Verzicht auf
Komposthaufen.
Üblicherweise vermehren sich hier die Samen
unerwünschter Pflanzen und werden bei der Kompostausbringung überall
wieder verteilt. Die Arbeit beginnt von vorne.
Viel sinnvoller ist es, das
Gejätete an Ort und Stelle zu lassen.
Man kann davon ausgehen,
wo eine bestimmte Pflanze wächst, sind weitere Samen und somit
spätere Pflanzen nicht fern. Und falls die gejätete Pflanze sich
dort doch noch aussamt, taucht sie wenigstens nicht an neuen Stellen
auf.
Die, von der Pflanze aufgenommenen,
Nährstoffe sind am besten dort auch wieder direkt dem
Nährstoffkreislauf zuzuführen.
Man kann auf diesem Wege auch
tiefergelegene Nährstoffe nach oben 'befördern'.
Der gewöhnliche
Ampfer z.B wurzelt sehr tief und kurz vor der Blüte rausgezogen und
zur Rotte liegengelassen, kann er dann dort den flachwurzelnden
Pflanzen seine Nährstoffe zur Verfügung stellen.
Die übliche Frühjahrspflege fällt
aus. Noch brauchen die Tiere die vorhandenen Samen. Erst zum
Frühlingsanfang wird der Garten aufgeräumt, aber nicht
ausgeräumt.
Alte Pflanzenstengel bleiben zerbrochen oder ganz an
Ort und Stelle oder zumindest in der Nähe. Hier und da kleine und
kleinste Haufen von Stängeln, Ästen, Kraut verändern das
Mikroklima ungemein und die Vielfalt der Flora und Fauna nimmt
ungeheuer zu. Danach erstmal alles wachsen lassen und im Laufe der
Saison hier und da korrigierend eingreifen.
Pflanzen die sich ihren Standort selbst gesucht haben, danken es mit üppigerem Wachstum (meistens!) und bedürfen kaum unserer Pflege. Zudem sind sie dann auch meist heimisch und bieten Bienen und anderem Getier Nahrung.
Weitere Arbeit wird gespart, wenn
das Umgraben unterlassen wird.
Aerobe und Anaerobe Mikroorganismen
sind DIE Grundlage für gesundes Bodenleben. = kein Wässern, Düngen,
Hacken....
Dafür allerdings viel Jätearbeit. Die mir persönlich
sehr liegt, da ich dabei den Pflanzen sehr nahe komme und es meinen
Rücken schont.
Den ganzen Sommer über wird hier und da vereinzelt Platz für frischen Nachwuchs geschaffen.
Rasen oder Wiese nicht mähen!
Oder
zumindest nicht kurz mähen. Die Gräser leiden sonst schneller unter
der Verdunstung durch Wind. Das feuchte Gras bietet vielen
Kleintieren Sonnenschutz und Kühlung.
Im August werden Beete und andere Ernteflächen noch mal etwas gründlicher bejätet. Jetzt laufen noch viele Samen auf, die dann über Winter eine geschlossene Beetbedeckung bilden und bis zum Frühjahr leckere Salatzutaten bieten.
Trotzdem als Futter für spätere Frostzeiten noch genügend verblühte Stengel (Samen) im Garten belassen. Sie dienen auch als Windschutz.
Jetzt ist auch eine gute Zeit, um Neues zu säen, Eine einfache Methode ist das Abnehmen reifer Samenstengel und den Inhalt am gewünschten Ort auszustreuen. Wenn an der neuen Stelle auch gerade 'Beetpflege stattfindet, reicht das schon! (siehe. Pflege allgemein 1. Absatz)
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Das Schmalblättrige Weidenröschen nutzt im Oktober mit mehreren Exemplaren (Bildmitte bis unten), den im August freigemachten Platz. Im September/Oktober oder noch später freigelegte Stellen bewachsen sich nur noch spärlich. Pflanzen brauchen neben der richtigen Temperatur auch bestimmte Tages- bzw. Nachtlängen zum Keimen. Für die meisten Pflanzen ist es im Herbst dafür zu spät. |
Vorsicht mit dem ersten Rasenmähen. Im langen Gras sitz nicht nur der Froschnachwuchs. Wiesenpflanzen sollten sich auch noch aussamen können. (Es lebe die Vielfalt.)
Ganz wichtig ist jetzt im Herbst den Garten nicht platt zu machen. Die Samenstände sind wichtiges Winterfutter. Es macht viel Freude die Vögel bei ihren akrobatischen Übungen zu beobachten, wenn sie versuchen an die Samen der Brennessel zu kommen
Sie bieten Windschutz
Selbst ein
paar kahle Stengel brechen den Wind und verändern das Mikroklima.
Gut zu sehen an winterlichem Wachstum von Vogelmiere zum Beispiel.
Häufig wächst sie dann an unzugänglichen Stellen inmitten lockerem
Stengelgestrüpps.
Auch sollte das Laub der Bäume
nicht entfernt werden.
Ganz besonders im Winter braucht der Boden
Schutz vor Verdunstung. Auch all die kleinen Krabbler (bestes
frisches Vogelfutter) fühlen sich in und unter einer Laubschicht
viel wohler.
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Interessante Anregungen und Anmerkungen zu (bisher leider) ungewöhnlicher Land-Nutzung gibt’s auf der Seite agroforst von Burkhard Kayser.
Eßbare Wildkräuter können durch massives Auftreten Aufschluß über den Mineralstoffgehalt und die Bechaffenheit des Bodens geben.
Pflanzenname |
Stickstoff |
Kalk |
Kalium |
Bodenart |
Pflanzenname |
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Ackerehrenpreis |
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reich |
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Ackerehrenpreis |
Ackerglockenblume |
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reich |
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Ackerglockenblume |
Ackerhellerkraut |
reich |
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reich |
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Ackerhellerkraut |
Ackersenf |
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reich |
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Ackersenf |
Ackerstiefmütterchen |
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arm |
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sauer |
Ackerstiefmütterchen |
Bärenklau |
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reich |
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Bärenklau |
Beinwell |
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naß |
Beinwell |
Breitwegerich |
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verdichtet (Wege) |
Breitwegerich |
Brennessel |
reich |
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humos + gute Bodengare |
Brennessel |
Efeublättriger Ehrenpreis |
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humos + gute Bodengare |
Efeubl. Ehrenpreis |
Hirtentäschel |
arm |
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Hirtentäschel |
Huflattich |
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reich |
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Huflattich |
Knopfkraut (Franzosenkraut) |
reich |
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humos + gute bodengare |
Knopfkraut |
Königskerze |
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leicht und sandig |
Königskerze |
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Pflanzenname |
Stickstoff |
Kalk |
Kalium |
Bodenart |
Pflanzenname |
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Löffelkraut |
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salzig |
Löffelkraut |
Löwenzahn |
reich |
reich |
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schwer + verdichtet |
Löwenzahn |
Melde |
reich |
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reich |
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Melde |
Ringelblume |
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reich |
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Ringelblume |
Sauerampfer |
arm |
arm |
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Sauerampfer |
Sauerklee |
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arm |
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Sauerklee |
Schlangenknöterich |
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schwer + verdichtet |
Schlangenknöterich |
Sumpfziest |
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naß |
Sumpfziest |
Vogelmiere |
reich |
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humos + gute Bodengare |
Vogelmiere |
Wegmalve |
reich |
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Wegmalve |
Wegwarte |
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reich |
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Wegwarte |
Weißer Gänsefuß |
reich |
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Weißer Gänsefuß |
Wiesenkerbel |
reich |
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Wiesenkerbel |
Wiesenknopf |
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reich |
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Wiesenknopf |
Wiesensalbei |
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reich |
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Wiesensalbei |
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Pflanzenname |
Stickstoff |
Kalk |
Kalium |
Bodenart |
Pflanzenname |
Mineralstoffe und deren Wirkung auf Pflanzen ist eine Wissenschaft für sich. Laufend werden 'neue' Entdeckungen gemacht, was im Boden und in den Pflanzen vor sich geht.
Ich mache es mir einfach und nutze einfach die Pflanzen, die von allein auftauchen und sich gut entwickeln.
Nachfolgend aber ein paar hier und da gesammelte Fakten zur Wirkung einzelner Bodenelemente:
Stickstoff ist ein Eiweißbaustein, der in der Luft vorhanden und kein Bestandteil der Bodenmineralien ist. Die Pflanzen können Stickstoff nur als Nitrat in organisch gebundener Form aufnehmen, wie sie z.b. bei der Rotte von Eiweißstoffen pflanzlichen und tierischen Ursprungs entstehen. Als weitere natürliche Stickstoffquelle sind die Knöllchenbakterien von Schmetterlingsblütlern (Leguminosen) zu nennen. Sie wandeln den Luftsauerstoff in pflanzenverfügbares Nitrat um.
Stickstoffreiche natürliche Dünger sind Brennesseljauche, Gründüngung mit Leguminosen und jungem Gras. Nicht zu vergessen, all die kleinen Krabbler, die sich im Mulch besonders wohl fühlen. Aber dann doch irgendwann sterben und verrotten.
Anzeichen für eine Überdüngung mit Stickstoff sind schwammige, hochgeschossene und krankheitsanfällige Pflanzen mit viel Blattmasse und wenig Geschmack. Dazu kommt der hohe Nitratgehalt, der bei der menschlichen Verdauung in gefährliche Nitrite umgewandelt werden kann.
Mangelanzeichen sind Blattverfärbungen, erst gelb, dann rot bis lila; magere Ernte und stockendes Wachstum.
Eine wirksame und die natürlichste Maßnahme, um Stickstoffverluste zu vermeiden, ist eine ständige lebende Bodenbedeckung. Da die Pflanzenwurzeln wie ein Schwamm oder Magnet wirken, können sie ein Absinken des Stickstoffes in die Tiefe verhindern.
Stickstoffanzeigende Kräuter sind Brennessel, Löwenzahn, Melde, Vogelmiere, Wegmalve, Wiesenkerbel.
Anzeiger für stickstoffarme Böden sind Ackerhellerkraut, Hirtentäschel, Knopfkraut (Franzosenkraut), (Kleiner) Sauerampfer, Weißer Gänsefuß.
Kalk ist ein wichtiger Baustein für das Pflanzenskelett. Er neutralisiert sauren Boden, reduziert Stickstoffverluste des Bodens und setzt Phosphor und Kalium im Boden frei. Überschüsse an Spurenelementen werden von Kalk gebunden.
Wobei durch ein Zuviel an Kalk ein Mangel an anderen Bodenelementen entstehen kann.
Insgesamt fördert Kalk die Umsetzung organischer Masse. Humus wird zu schnell und zu vollkommen abgebaut. Deshalb nie zusammen kalken und misten. Wartezeit mindestens 6 Monate.
Kalkanzeigende Pflanzen sind Ackerglockenblume, Ackerhellerkraut, Ackersenf, Huflattich, Löwenzahn, Ringelblume, Wegwarte, (Großer) Wiesenknopf, Wiesensalbei.
Anzeiger für kalkarme Böden sind Ackerstiefmütterchen, Sauerampfer, Sauerklee.
Auch Kali genannt, bewirkt ein festes Zellgewebe und stabiles Wachstums. Es schützt die Pflanzen vor dem Vertrocknen und vor der Kälte. Kalium stärkt auch die Widerstandskraft gegen tierische Beißer und Sauger. Kali wird nicht ausgewaschen.
Kaliumhaltige Dünger sind Jauchen aus Farnkraut und Beinwell (Comfrey), Obstbaumlaub, Mist, tierische Jauche sowie Holzasche. Die letztere enthält besonders viel Kalium, auch Kalk und Spurenelemente.
Bei Überdüngung mit Kali wird die Magnesiumaufnahme gehemmt und die Kalkumsetzung beschleunigt. Das führt zu gestörtem Wachstum und mageren Ernten. Bei einem Mangelzustand wachsen die Pflanzen auch schlecht. Die Blattränder verfärben sich rot-gelb, später braun, zuletzt fallen die Blätter ab. Auch das Aroma der Früchte leidet.
Kaliumanzeigende Kräuter sind Ackerehrenpreis, Bärenklau, Melde.
Magnesium ist der wichtigste Bausstein für das Blattgrün (=Chlorophyll) und somit die Photosynthese. Auch bei der Eiweißbildung spielt es eine wichtige Rolle. Holzasche ist ein magnesiumhaltiger Dünger.
Bei Überdüngung mit Magnesium wird die Calciumaufnahme reduziert und die Pflanze verliert an Stabilität.
Bei einem Mangelzustand verfärben sich erst die Blattränder gelb, später auch die Rippen.
Eisen Fe, Mangan Mn, Kupfer Cu, Zink Zn, Molybdän Mb, Chlor Cl, Bor B.
Geringe Mengen (=Spuren) dieser Elemente sind für ein ausgeglichenes Gedeihen der Pflanzen notwendig.
Bei normaler Humusschicht sind alle Spurenelemente vorhanden. Der günstige ph-Wert macht sie für die Pflanzen frei verfügbar. Wobei ein Zuviel an Kalk und Phosphat diese Aufnahme blockiert.
Steinmehle enthalten Spurenelemente. Eine natürliche Quelle sind Steine und die Sandanteile im Boden, die immer weiter 'zergehen'.
Dazu ein passendes Zitat von Edgar Lünz, Saaße: <Der Ursprung allen Lebens ist der Stein>
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